Apple hat diesen Sommer ein ambitioniertes Projekt namens Apple Intelligence vorgestellt. Damit werden generative KI-Funktionen Teil von iOS, iPadOS und macOS. Sie sollen dabei helfen, Aufgaben effizienter zu erledigen. Apple Intelligence wird mit den neuen Betriebssystemen iOS 18, iPadOS 18 und macOS 15 Sequoia eingeführt.

 

Was genau ist Apple Intelligence?

Apple Intelligence ist Apples Marke für eine Reihe von generativen KI-Funktionen. Diese beinhalten Werkzeuge für das Schreiben und die Bildgenerierung. Es soll außerdem die Fähigkeiten von Siri entscheidend verbessern, indem die KI mit personalisierten Antworten auf Benutzeranfragen reagiert. Apple hebt dabei hervor, dass alle Prozesse hauptsächlich auf dem Gerät selbst laufen, um Datenschutz und Privatsphäre zu gewährleisten. Nur notwendige Daten werden in die Cloud gesendet. Diese können nach der Anfrage wieder gelöscht werden.

 

1. Siri

Siri wird deutlich leistungsfähiger, indem der Zugriff auf die gesamten Daten auf dem iPhone (Fotos, Nachrichten, Kontakte) möglich wird, um kontextbezogene, personalisierte Antworten zu liefern. User müssen Siri einmal aktivieren, um mehrere Aufgaben in verschiedenen Apps auszuführen. Siri kann außerdem Bildschirminhalte verstehen und entsprechend Befehle ausführen, wie z. B. Adressen speichern oder Termine organisieren.

 

2. Bildbearbeitung

Apple Intelligence bietet neuentwickelte Bildwerkzeuge, mit denen User Bilder in definierten Stilen erstellen können. Außerdem können bestehende Fotos als Grundlage für kreative Bearbeitungen genutzt werden. Eine spezielle App namens Image Playground dient als Experimentierplattform für KI-basierte Bilderzeugung. Darüber hinaus kann Apple Intelligence detaillierte Fotoanfragen in Form ausgefeilter Prompts verarbeiten.

 

 3. Schreibtools

Die neuen Schreibtools in iOS 18 ermöglichen es, nahezu in jeder Textanwendung (Nachrichten, Mails, Notizen) KI-gestützte Antworten zu erstellen. Diese Funktionen können Texte stilistisch anpassen, Grammatik und Rechtschreibung überprüfen oder Listen und Zusammenfassungen erstellen. Die KI kann auch Texte aufgrund kontextbezogener Eingaben vollständig formulieren, was eine Zeitersparnis und effizientere Texterstellung verspricht.

 

Organisation und Zusammenfassungen

Mit Apple Intelligence können wir künftig E-Mails und Webseiten zusammenfassen und kategorisieren. So werden im Posteingang beispielsweise Zusammenfassungen von E-Mails desselben Absenders angezeigt, um die Navigation zu erleichtern. In Safari werden Websites im Lesemodus auf die wichtigsten Informationen reduziert, und Benachrichtigungen werden in einer priorisierten Liste organisiert. Zudem ermöglicht eine neue Anruffunktion die Aufzeichnung von Telefonaten und die intelligente Zusammenfassung von Inhalten.

Im Vergleich zu anderen KI-Diensten wie ChatGPT, Gemini oder Copilot treibt Apple das Thema Datenschutz offensiver voran. Apple Intelligence verarbeitet die meisten Aufgaben lokal auf dem Gerät. Komplexere Anfragen werden in der Cloud bearbeitet, wobei sensible Daten nur minimal und verschlüsselt gesendet werden. Apple hat außerdem angekündigt, die Serverarchitektur von unabhängigen Sicherheitsforschern überprüfen zu lassen.

 

Gerätekompatibilität

Leider unterstützen nicht alle Geräte Apple Intelligence. iPhones benötigen mindestens einen A17 Pro Chip, was momentan nur auf das iPhone 15 Pro und Pro Max zutrifft. Zukünftige iPhone-Modelle der 16er-Reihe werden voraussichtlich ebenfalls kompatibel sein. Für iPads und Macs ist ein M1-Chip oder neuer erforderlich, was viele ältere Geräte von der Nutzung ausschließt. Ein weiteres Hindernis ist der RAM-Bedarf von mindestens 8 GB, was ebenfalls einige Geräte ausschließt. Besonders die eingeschränkte und sehr selektive Verfügbarkeit auf dem iPhone hat das Potential, seitens der User für Frust und Enttäuschung zu sorgen. Nicht nur die Wartezeit bis Apple Intelligence in Deutschland verfügbar ist wird bereits stark diskutiert. Auch die unsicheren Aussichten hinsichtlich Kompatibilität und Umsetzung auf den aktuellen und kommenden iPhone-Modellen kann für Zurückhaltung an der Ladentheke sorgen.

 

Verfügbarkeit

Apple Intelligence wird im Jahr 2024 in einer Beta-Version veröffentlicht, jedoch zunächst nur in den USA und ausschließlich auf Englisch. In Deutschland und anderen Ländern müssen sich Nutzer voraussichtlich bis 2025 gedulden. Die neuen Funktionen sind in iOS, iPadOS und macOS integriert, jedoch nicht in tvOS, visionOS oder HomePod. Apple hat damit eine wesentliche Aufgabe vor sich: Die Erklärung und Begleitung einer Technologie, die ein Herzstück in Apples Produktportfolio werden soll.