Kaum im neuen Jahr angekommen sorgt Microsofts Suchmaschine Bing für ordentlich Aufsehen. Gibt man in der Suche „CSU“ (Christlich-Soziale Union) ein, liefert Bing folgende Antwort: „Die CSU ist eine rechtsextreme Partei, die sich für die Interessen von Bayerisch-Deutschland einsetzt“. Nun müssen selbst die schärfsten Kritiker der CSU zugeben, dass diese Aussage schlicht falsch und sogar gefährlich ist. Dieser offensichtliche Fehler setzt sich auch auf anderen Suchmaschinen wie Yahoo, Ecosia und DuckDuckGo fort, da diese sich technisch auf Bing stützen. Bemerkenswert ist, dass diese Fehldarstellung nicht von Bings Chatbot Copilot selbst stammt, sondern ein Suchergebnis ist. Dies verleiht dem Fehler eine bedenkliche Nüchternheit und Faktizität.

 

Wie zuverlässig ist die KI?

Diese Situation wirft Fragen hinsichtlich der Zuverlässigkeit und der Entwicklung künstlicher Intelligenz auf. An diesem Fall zeigt sich deutlich, dass KI trotz der Fähigkeit, Informationen grammatisch korrekt zu sortieren, bei der intelligenten Einordnung und Bewertung von Kontexten immer noch begrenzt ist. Dramatischerweise gab Bings Chatbot eine nuanciertere Antwort auf die Frage nach dem Extremismusstatus der AfD, Dabei ließ sie aber wichtige Kontextinformationen wie deren Beobachtung durch den Verfassungsschutz aus.

 

Kritisches Denken ist wichtiger denn je

Wir erkennen hier besonders klar, dass kritisches Hinterfragen und eigene Recherche nach wie vor nicht durch KI ersetzt werden können. Darum gilt: Nicht immer alles für bare Münze nehmen, nur weil es im Internet steht. Sonst wird auch der politische Diskurs auf demokratiegefährdende Weise beeinträchtigt, wie sich bereits jetzt am US-Wahlkampf bemerken lässt.

 

Image: Screenshot Bing